Angesichts der steigenden Energiepreise und der schlechten Ökobilanz fossiler Brennstoffe stehen viele Verbraucher aktuell vor dem folgenden Problem: Welche Alternative gibt es zur Gasheizung?
Inhaltsverzeichnis
Darum braucht es eine Alternative zur Gasheizung
Heizen ohne Gas: Drei zukunftsfähige Heizsysteme
Abseits der Wärmeversorgung mit Gas existieren zahlreiche alternative Heizungsarten. Drei von Ihnen werden Ihnen im Folgenden vorgestellt: Wärmepumpe Solarthermie Elektroheizung
Wärmepumpe: Thermische Energie aus Luft, Wasser und Erde
Wärmepumpen arbeiten mit sogenannter Umweltenergie: Sie entziehen der Luft, dem Boden sowie dem Grundwasser thermische Energie. Mit ihrer Hilfe wird ein Kältemittel im Inneren der Heizung verdampft, wodurch es sich verdichtet und dadurch erwärmt. Anschließend überträgt sich diese Wärme an das Heizwasser, welches nun das Beheizen der Räume und die Erwärmung des Warmwassers ermöglicht.
Allerdings kommen Wärmepumpen nicht allein mit Energie aus der Umwelt aus: Circa 25 Prozent müssen in Form von Strom zur Verfügung gestellt werden. Im Idealfall handelt es sich hier um Strom aus regenerativen Quellen.
Unter bestimmten Umständen gilt dieses Heizsystem als ausgereifte Technik, um auf ökologische Art und Weise thermische Energie für Heizung und Warmwasser herzustellen. So funktioniert die Abstimmung von Heizkörper, Dämmung und Technik ideal beim Neubau – herausfordernd ist hingegen die Integration einer solchen Heizungsanlage in Bestandsgebäuden. Denn hier passen häufig allein schon die vorhandenen Heizkörper nicht zu einer Wärmepumpe, da sie kein besonders heißes Wasser erzeugt. Um damit ein Haus heizen zu können, bräuchte es dann vergleichsweise große Heizkörper.
Zudem ist eine ausreichende Gebäudeisolierung notwendig, um eine Wärmepumpe effizient und damit stromsparend einsetzen zu können.
Vorteile der Wärmepumpe:
- Niedrige Betriebskosten
- keine Abgas-Produktion
- Betrieb ohne fossile Brennstoffe durch Bezug von Ökostrom möglich
- Hohe staatliche Förderungen
Nachteile der Wärmepumpe:
- Hoher Anschaffungspreis
- Komplizierte und kostenintensive Installation
- Abhängigkeit vom Strompreis
- Hoher Wirkungsgrad nur bei ausreichender Dämmung
Solarthermie: Sonnenenergie statt Gas
Ebenfalls ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit von ökologischen Brennstoffen wäre der Einsatz einer Solarthermie, denn Heizen ohne Gas ist auch mittels der Sonne als Energielieferant möglich.
Die thermische Energie entsteht durch die Erhitzung der Wärmeträger einer Solarthermie-Anlage. Die Solarenergie wird demnach unmittelbar in Wärme umgewandelt, die zum Heizen, aber auch zur Erzeugung von Strom genutzt werden kann.
Auch wenn die Nutzung der eigens hergestellten Solarenergie häufig nicht ausreicht, um das gesamte Haus zu heizen, ist es dennoch sinnvoll, in Sonnenergie zu investieren. Damit kann zumindest ein Teil des Wärmebedarfs mit nachhaltiger Energie gedeckt werden.
Vorteile der Solarthermie:
- Emissionsfreie Wärmeerzeugung
- Laufende Heizkosten können gesenkt werden
- Gute staatliche Förderungen
- Einfache Installation
- Optimal für die Ergänzung einer bestehenden Heizungsanlage
Nachteile der Solarthermie:
- Hohe Anschaffungs- und Installationskosten
- Von der Intensität der Sonneneinstrahlung abhängig – im Winter muss zusätzlich geheizt werden
- Nicht für jedes Haus beziehungsweise Dach geeignet
Elektroheizung: Sinnvolle Alternative zur Gasheizung?
Stromheizungen haben sich zu einer beliebten Heizungslösung entwickelt. Sie eignen sich als Hauptwärmequelle, aber auch als Zusatzheizung, da sie mühelos in alle gängigen Heizsysteme integriert werden können.
Das Funktionsprinzip: Während elektrische Direktheizungen die Wärme direkt an den Raum abgeben, besitzen Speicherheizungen ein Speichermedium, welches die thermische Energie erst nach und nach freisetzt. Demnach laufen Speicherheizungen temporär ohne Stromzufuhr. Insbesondere Flächenspeicherheizungen erlauben so einen effektiven Heizungsbetrieb bei sinkenden Heizkosten.
Genauso wie bei der Wärmepumpe lässt sich die Umweltbilanz der E-Heizung durch den Bezug von Strom aus erneuerbaren Quellen verbessern. Ein optimiertes Heizverhalten und die Wahl des richtigen Stromtarifs senken zudem mühelos die relativ hohen Betriebskosten.
Vorteile der Elektroheizungen:
- Keine Fachperson für Montage und Installation erforderlich
- Wartungsfrei und langlebig
- Vergleichsweise niedrige Anschaffungskosten
- Gleichmäßige, angenehme Wärme bei kurzen Aufheizphasen
- Optional als Zusatzheizung für nur gelegentlich genutzte Räume geeignet
Nachteile der Elektroheizungen:
- Höhere Betriebskosten
- Abhängigkeit vom Strompreis H
- eizkörper müssen im Raum richtig dimensioniert sein, ansonsten hoher Energieverbrauch
Im diesem ausführlichen Vergleich von Gas- und Elektroheizung können Sie noch einmal nachlesen, weshalb strombetriebene Heizungen Gasheizungen in vielen Aspekten überlegen sind.
Fazit: Jetzt zur Gasheizung Alternative wechseln
Das Heizen ohne Gas wird in Zukunft immer wichtiger – und ist auch heute schon sinnvoll. Populäre Heizsysteme wie Wärmepumpen oder die Ergänzung des bestehenden Heizsystems durch den Bezug von “grünem Strom” per Solarthermie stellen sinnvolle Alternativen zur Gasheizung dar. Genauso überzeugen moderne Elektroheizungen mit ihren flexiblen Einsatzmöglichkeiten und ihrem simplen Anschluss.